Die Pflege
Vor 26 Jahren führte Klaus den Kronen-offenen Baumschnitt, angelehnt an unsere Obstbäume und dem Ölbaumschnitt in Südfrankreich, ein. Jedes Jahr werden 50 Bäume geschnitten und 100 Bäume ruhen. Das Jahr nach dem Schnitt kann man/frau beaobachten, wie wunderbar das Laub an den Jahrestrieben, grünlich von oben und pudrig weiß von unten, sprießt. Im dritten Jahr setzt dann die Fülle der Früchte ein, sodass sich die Zweige sich biegen. Das ist eine wahre Wonne.
Ich hab mich bei meinem ersten Baumschnitt, obwohl er mit der Hand im Baum kletternd gemacht wird, total erschreckt, wie die beschnittenen Bäume gerupften Hühnern glichen und erbärmlich aus sahen. Es ist nicht ganz so schlimm wie Platanenschnitt. Jedes Jahr ragen die amputierten Äste ins Grau des Winterhimmels. Wenn dann der Sommer kommt, können wir uns eigentlich nicht mehr daran erinnern. Die meterlangen Triebe biegen und wiegen sich im lauen Wind und es ist zu köstlich im Schatten der Bäume zu lagern und es sich im Mikroklima dieser Lebewesen gut gehen zu lassen.
Es wird ganz deutlich: Olivenbäume sind ein Gemeinschafts-Kunstwerk von Mensch und Natur. Ohne den Schnitt werden es Büsche mit mickrigen aromatischen, super bitteren Früchten.